Gymnasium Langenhorn

Lernkultur

Bewegung ist an unserer Schule ausdrücklich erwünscht und zentrales Element bei der Gestaltung von Lernprozessen. Die Bewegte Schule hat die Aufgabe, ganzheitliches Lernen zu fördern, Schulleben zu gestalten und Schul- und Unterrichtsentwicklung zu unterstützen. Bewegung in der Schule soll nach unserem Namensgeber Prof. Dr. Horst Ehni nicht auf den Sportunterricht beschränkt sein, sondern jedes Lernen begleiten und unterstützen, da jeder Mensch für eine bestmögliche Entwicklung stets in Bewegung und beweglich sein muss. Bewegung wird bei uns als Element stets mitgedacht, um Lernprozesse zu unterstützen und ein ganzheitliches Lernen zu ermöglichen. Bewegtes Lernen bedeutet darüber hinaus eine Förderung der geistigen Beweglichkeit und des kooperativen Lernens, um Offenheit und Flexibilität als Voraussetzungen für eine Zukunftsfähigkeit zu sichern.

Uns ist es wichtig, unsere Schüler zu befähigen, die Verantwortung für ihren eigenen Lernprozess zu übernehmen, den eigenen Lerntyp zu entdecken und zu verstehen und entsprechende Lernstrategien zu entwickeln. Durch vielfältige Lernsettings und Bewegung schaffen wir einen lernförderlichen Ausgleich und Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung.

Bewegtes Lernen kann in drei Stufen erfolgen und zielt darauf ab, die Lernmotivation und die Lernbereitschaft des Lernenden sowie die Aufnahme und Verarbeitung des Lernstoffes zu verbessern.

Die Entwicklung eines positiven Selbstkonzepts sowie sozialer und kognitiver Fähigkeiten sind wesentliche Voraussetzungen für ein motiviertes und erfolgreiches Lernen und Leben. Bewegungsaktivitäten können in besonderer Weise zum Aufbau eines positiven Fähigkeits- und Selbstkonzepts beitragen, da Handlungen unmittelbar, konkret und als ich-bedeutsam erlebt werden. Grundqualifikationen des sozialen Handelns können erprobt, entwickelt und deren Wirkungen erfahren werden. Bewegte Schule bringt die Lernenden durch Bewegung miteinander in Beziehung.

Für Lehrer bedeutet bewegte Schule: wer etwas bewegen will, muss sich selbst bewegen. Grundvoraussetzung ist die Offenheit für Veränderungen, Experimentieren und Evaluieren, Bereitschaft zu neuen Erfahrungen und das gemeinsame Lernen voneinander.

Unsere bewegte Schule basiert auf den folgenden vier Säulen:

Ganzheitliche Förderung der Schüleri*nnen 
 
Schüler*innen werden sowohl in ihren intellektuellen als auch ihren leiblichen und emotionalen Bedürfnissen, Möglichkeiten und Fähigkeiten gefördert.
Nachhaltiges Lernen
 
Durch Integration von Bewegung in den Unterricht gelingt ein nachhaltiges und entspanntes Lernen.
Rhythmisierung, Gemeinschaft und Selbstkonzept
 
Vielfältige Bewegungsangebote im Unterricht und im Schulleben fördern eine Rhythmisierung des Schultages, stärken das Gemeinschaftsgefühl und fördern die Entwicklung eines realistischen Selbstkonzeptes.
Sicherung förderlicher Lern- und Lehrbedingungen
 
Ein bewegungsfreundliches Schulklima sichert förderliche Lern- und Arbeitsbedingungen für alle an Schule Beteiligten und trägt zur Stärkung der Schulgemeinschaft bei.

Wie aber funktioniert „bewegtes Lernen“ im klassischen Unterricht?

Das Konzept des bewegten Lernens sieht vor allem den Bewegungssinn als wertvollen zusätzlichen Zugang für die Informationsverarbeitung neben Auge und Ohr an. Außerdem führt bereits leichte Bewegung dazu, dass die Sauerstoffversorgung und der Energiestoffwechsel im Gehirn verbessert wird. Generell werden drei Stufen von bewegtem Lernen zu unterscheiden:
Beim Lernen mit Bewegung erfolgt die Bewegung lernvorbereitend, d.h. die Schülerinnen und Schüler dürfen sich bewegen, um sie für eine Arbeitsphase aufmerksam und aufnahmefähig zu machen, z.B. eine Entspannungsübung.
Beim Lernen in Bewegung erfolgt die Bewegung begleitend zum Lernen , d.h. die Schülerinnen und Schüler dürfen sich bewegen, während sie kognitive Aufgaben lösen, diese stehen aber in keinem direkten Zusammenhang zur Bewegung, z.B. beim Gehen durch den Raum sich in Partnerarbeit das Vorgehen bei der Aufgabenlösung gegenseitig erläutern.
Beim Lernen durch Bewegung erfolgt das Lernen durch die Bewegung, die Bewegung ist also lernerschließend. Die Schülerinnen und Schüler lösen eine Bewegungsaufgabe und erkennen durch die Bewegungs- und Körpererfahrung auch die kognitiven Zusammenhänge, z.B. Nachstellen der physikalischen Zusammenhänge einer Pendelbewegung an einem Stufenbarren oder gestisches Unterlegen von Vokabeln mit Bewegungen.